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Für die renommierte Personal-Expertin und Trainerin Christina Weigl steht fest: „Mitarbeiter sollen Freude daran haben, ihre Arbeitsprozesse selbstverantwortlich zu übernehmen.“

Nun, ein Blick in die jüngste Gallup-Studie, die den Zusammenhang zwischen Motivation und Führung in Unternehmen erforscht, schreckt auf: 70 Prozent der Beschäftigten machen nur noch Dienst nach Vorschrift und spulen ihr Pflichtprogramm ab. Weitere 15 Prozent sind leidenschaftslos und haben innerlich gekündigt. Nur gerade mal 15 Prozent der Beschäftigten sind stark an ihr Unternehmen gebunden und bereit, die berühmte Extra-Meile zu gehen. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Bindung eines Mitarbeiters an sein Unternehmen immer auch abhängig ist von der Führungskraft. „Daraus ergibt sich, ob aus tauben Ohren offene Arme werden – für Ideen, Extra-Meilen und Begeisterung zum Dienen“, so Christina Weigl.

„Führung ist kein Privileg, sondern eine Dienstleistung.“
Die Folgen mangelnder Mitarbeiterbindung sind erheblich: weniger Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein sowie häufigere Abwesenheiten. Und noch etwas: Die Weiterempfehlung durch Gäste ist, so Christina Weigl, „massiv vom Grad der emotionalen Bindung abhängig und in welchem Mass die Erwartungen der Gäste übertroffen werden.“ Mit anderen Worten: „Dienst leisten“ mit Begeisterung setzt emotional engagierte und motivierte Mitarbeitende voraus.

Kennen Sie Bodo Janssen, Geschäftsführer des deutschen Touristik- und Hotel-Unternehmens „Upstalsboom“? Die Unternehmensgruppe ist mit rund 70 Hotels und Restaurants im Drei- bis Fünf-Sterne-Segment einer der führenden Ferienanbieter an der Nord- und Ostsee und beschäftigt 600 Mitarbeiter.

Bodo Janssen hat sich und sein Unternehmen grundlegend verändert. Schwierige Ergebnisse einer Mitarbeiter-Befragung liessen ihn aufhorchen: Wurde im Unternehmen zu viel gemanagt und nur nach Zahlen und Fakten geführt? Hat man dabei die Menschen (sprich Mitarbeitende) vergessen?

Ja, hat man! Und wie reagierte Bodo Janssen? Er leitete in seiner Hotelgruppe – entgegen der klassischen Betriebswirtschaftslehre von Gewinnmaximierung – einen Paradigmenwechsel von der Ressourcen-Ausnutzung hin zur Potenzial-Entfaltung ein. Und es lohnte sich: Als werteorientiertes Unternehmen wurde „Upstalsboom“ mit zahlreichen Arbeitgeber-Preisen ausgezeichnet. Das Unternehmen von Bodo Janssen hatte nun plötzlich Vorbildcharakter.

Bodo Janssen schreibt in seinem Buch «Die stille Revolution – Führen mit Sinn und Menschlichkeit»: „Wir sind ein werteorientiertes Unternehmen, das grössten Wert auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt legt. Dabei orientieren wir uns an den Grundsätzen „Führung ist kein Privileg, sondern eine Dienstleistung“, „Potenzial-Entfaltung statt Ressourcen-Ausnutzung“ und „Wertschöpfung durch Wertschätzung“.“

Es sind genau diese Prinzipien von Bodo Janssen und die zufriedenen, motivierten Menschen dahinter, die den Erfolg ausmachen. Das Resultat der jüngsten Befragung: Mitarbeiter-Zufriedenheit plus 80 Prozent, Krankheitstage massiv gesenkt, Weiterempfehlungsrate markant erhöht. Und die Umsätze haben sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt.

So viel zum Thema Führung und herzliche, motivierte Mitarbeitende.

 

Hans R. Amrein
Publizist & Hotelinsider